Prager Burg – Aufzug von Architekt Josip Plečnik

Prague Castle – Lift by the Architect Josip PlečnikJože Plečnik, in Tschechien eher bekannt als Josip Plečnik (geboren 23. Januar 1872 in Ljubljana – 7. Januar 1957 ebenda) war ein slowenischer Architekt und Urbanist, der mit seinen Arbeiten in den 20. und 30. Jahren des 20. Jahrhunderts für das tschechoslowakische Präsidentenbüro erheblich zur heutigen Gestalt der Prager Burg beitrug. In Präsident Masaryk fand Plečnik einen ergebenen Kunden.

Dank einem Staatsstipendium gelangt er 1888 auf die Gewerbeschule in Graz, wo er Tischlerei und verwandte Fächer erlernte. Hier kommt er in Kontakt mit Schülern des Baugewerbes. Von ihnen lernt er so viel, dass ihn Professor Leopold Theyer als Zeichner in seinem Atelier anstellt.

Der unerwartete Tod seines Vaters führte dazu, dass aus Jože Plečnik kein Tischler, sondern ein weltbekannter Architekt wurde. Die Mutter und sein älterer Bruder waren sich darin einig, dass er zur Übernahme der Werkstatt des Vaters noch zu jung ist.

Im Jahr 1892 fährt er nach Wien, wo er zwei Jahre in einer Kunsttischlerei arbeitet. Dies war für ihn eine gute, wenn auch harte Schule und selbst erinnerte er sich an diesen Lebensabschnitt sehr ungern und wenig.

Prague Castle – Lift by the Architect Josip PlečnikEnde 1920 wurde er zum Professor für Architektur an der neu gegründeten Universität in Ljubljana ernannt.

Zu den bedeutendsten Werken dieses Vaters der Postmoderne aus der Generation von Jan Kotěr, Josef Hoffmann und Adolf Loos gehören die Vorhaben für die Prager Burg (Umgestaltung des ersten und dritten Burghofs, Gestaltung der südlichen Gärten), die Herz-Jesu-Kirche im Prager Stadtteil Vinohrady (1928–1932), die Villa Langer (1901) und das Zacherlhaus (1905) oder der Karl-Borromäus-Brunnen (1906), letztere drei in Wien.

Beschreibung des Aufzugs

Prague Castle – Lift by the Architect Josip PlečnikDer persönliche Aufzug des Präsidenten entstand nach Plänen des Architekten von Weltbedeutung Josip Plečnik, der in erheblichem Maß die moderne Gestalt der Prager Burg als Sitz des Staatsoberhaupts eines demokratischen Staats beeinflusste.

Der Aufzug ist Teil der Präsidententreppe zwischen dem Querflügel des Neuen Palasts und der Kapelle. Die Kabine hat die Form eines Zylinders und bewegt sich in einem gemauerten Aufzugsschacht mit ovalem Querschnitt. Der große Innendurchmesser der Kabine von 200 cm wirkt imposant und ermöglicht die Beförderung von mehreren Personen ohne Einschränkung durch den Innenraum.

Die Kabine ist aus Teakholz gefertigt, das mit mehreren transparenten und polierten Lackschichten versehen ist. Beleuchtet wird der Innenraum der Kabine über die Kabinen- und die Schachttür sowie über große Schachtfenster. Der Grundriss der Kabine gliedert sich in vier Segmente, von denen eines durch die Kabinenschiebetür ersetzt ist. Die Stöße der Segmente im Kabineninneren werden von vier stilisierten dorischen Säulen aus Massivholz verdeckt. Der Kabineneingang ist mit der ursprünglichen zur Seite verschiebbaren Teakholztür bestückt. Die Türflügel kopieren den runden Kabinengrundriss und sind teilweise mit gebogenem Glas verglast. Beide Flügel werden beim Schließen mit dem ursprünglichen Kettenmechanismus verbunden, der in der Hohldecke der Kabine untergebracht ist. Der Innenraum der Kabine ist mit neuen Bedientasten in Messing ausgestattet.

Rings um den ovalen Schacht schlingt sich von Etage zu Etage eine zweiläufige Marmortreppe mit Podesten. Die Treppe ist mit Sichtmauerwerk aus Verblendsteinen umschlossen.

Der Aufzug wurde im Jahr 2007 vom Unternehmen Triplex modernisiert, das dabei das Antriebsprinzip im ursprünglichen architektonischen Geist beibehielt, nämlich Seil-Traktionsantrieb mit Anordnung des Antriebs unter dem Aufzugsschacht. Der Maschinenraum des Aufzugs ist also ebenfalls oval und liegt untypisch unter der unteren Haltestelle, unter der Vertiefung des Aufzugsschachts. Ferner verlegten wir die Seilachse mit Rollen durch den Rollenraum, der sich im ovalen Bereich über dem Aufzugsschacht befindet.

Die neuen Schachttüren wurden 2006 von arch. David Prudík mit maximaler Verglasung entworfen; Türrahmen und Türbeschläge sind in poliertem und lackiertem Messing ausgeführt. In die Türrahmen wurden neue elektrische Türschließer integriert und implantiert, die durch Ruftasten bedient werden. Die neuen Komponenten und die technische Ausführung reflektieren die heutigen Sicherheitsstandards und Anforderungen an geeignete Materialien.

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